Lange Pfähle für die neue Schwimmhalle

Am Freiberger Platz treibt ein großer Bohrer tiefe Löcher in die Erde. Dabei kommt es auf jeden Zentimeter an.
Wenn es um das 50-Meter-Becken in der neuen Schwimmhalle am Freiberger Platz geht, werden Abweichungen nicht geduldet. „Das Becken muss gerade sein. Ansonsten würde das Wasser unterschiedlich stark überlaufen“, sagt Projektsteuerer Hendrik Baar. Damit es später keine Probleme gibt, müssen schon jetzt, noch bevor mit dem Rohbau begonnen wird, alle Maße auf den Zentimeter genau eingehalten werden. In den vergangenen Tagen hat ein überdimensionierter Bohrer tiefe Löcher in den Untergrund auf dem Eckgrundstück an der Freiberger Straße getrieben.
Damit die Löcher richtig gesetzt werden, misst ein Bauarbeiter mit Zollstock und Wasserwaage nach. In den meisten Fällen sind die Löcher zwischen drei und sieben Meter tief. „Wir hatten aber auch schon Bohrungen bis in elf Meter Tiefe“, sagt Polier Thomas Riedel. In die Bohrlöcher werden runde Stahlkörbe eingebracht, die mit Beton verfüllt werden. So entstehen auf der Baustelle mehr als 60 Pfähle, auf denen die Halle und auch das Becken ruhen. „Der Vorteil an dieser Methode ist, dass die Pfähle über die Jahre kaum absinken“, sagt Projektsteuerer Baar. Auch das soll sichern, dass das Becken mit seinen acht Schwimmbahnen gerade bleibt. Noch bis zur dritten Februarwoche treibt der Spezialbohrer Löcher in die Erde. Parallel dazu beräumen die Bauarbeiter Betonfundamente, die sich noch im Boden verborgen hatten. Die massiven Reste einer Fernwärmeleitung waren ebenso wenig bekannt wie alte Kellerfundamente.
Der Auftrag für den Rohbau der neuen Halle wird in nächster Zeit vergeben und soll im Frühjahr beginnen. Laut Hendrik Baar liegen die Arbeiten im Zeitplan. Auch Kostensteigerungen seien bisher nicht aufgetreten. Bis zum Herbst sollen die Wände der Halle stehen. In Richtung Maternistraße wird der Platz auf dem Grundstück maximal ausgenutzt, so dass die neue Halle direkt bis an den Gehweg heranreichen wird.
Für den Winter 2015/2016 ist dann der Innenausbau geplant. Noch ist allerdings unklar, ob das vorgesehene Edelstahlbecken in Einzelteilen über das Dach oder die Türen ins Halleninnere gebracht wird. Wie in der Schwimmhalle Bühlau, die sich derzeit auch im Bau befindet, werden die Einzelteile dann im Inneren verschweißt. Wenn die neue Halle Ende 2016 fertig ist, wird dort dann der Schwimmsport stattfinden, damit die alte Halle bis 2018 saniert werden kann.
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